15.10.2024 -- 75.294 // Zuwachs zum 01.10.2024: 2.557
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.09.2024 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Wir haben am 26.08.24 eine Sperrverfügung der russischen Regulierungsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" erhalten. Gleichzeitig wurde auch unser Servicedienstleister aufgefordert, unsere Webseite abzuschalten. Das wird nicht passieren.
Begründet wird die Sperrung mit der Verletzung der Privatsphäre russischer Bürger. Wörtlich heißt es in der Begründung:
Die Tätigkeit der Internet-Ressource wurde als rechtswidrig und als Verstoß gegen die Rechte der Bürger auf Privatsphäre, Persönlichkeits- und Familiengeheimnis anerkannt.
Unsere Seite dürfte ab diesem Zeitpunkt aus Russland nicht mehr aufrufbar sein.
Die Verfügung als pdf-Dokument, unsere Stellungnahme dazu.
Dubki in der Republik Dagestan -- Foto: Legionär2016 -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dubki ist ein stadtähnliches Dorf in der russischen Teilrepublik Dagestan mit etwa 5.500 Bewohnern. Es wurde für die Arbeiter und Angestellten des nahe gelegenen Tschirkej-Wasserkraftwerks gebaut. Und schön ist das Dorf nicht, es besteht zum großen Teil aus vierstöckigen Plattenbauten.
In der örtlichen Sekundarschule wurden drei "Heldenschreibtische" eingeweiht, die gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine gewidmet wurden. Wie solch eine Veranstaltung abläuft, wollen wir anhand einiger Fotos zeigen.
Wir wollen ein Video zum Anlass nehmen, die russische 55. motorisierte Gebirgsjäger-Brigade vorzustellen. Diese Brigade wurde erst im Jahr 2015 aufgestellt, ist beheimatet in der Hauptstadt Kyzyl der abgelegenen Provinz (Republik) Tuwa und setzt sich aus Vertragssoldaten der sibirischen Regionen zusammen, die meisten sind allerdings Tuwiner. Es ist übrigens die einzige Gebirgsjägereinheit im asiatischen Teil Russlands.
Die Brigade gehört auch zur russischen Invasionsarmee in die Ukraine seit Beginn des Krieges. Sie wird Kriegsverbrechen beschuldigt, aber auch viele der Kriegstoten aus Tuwa gehörten zu dieser Einheit.
Auf VKontakte ist ein kurzes Video aufgetaucht, das die Namen und wenige persönliche Daten von 40 Soldaten der Brigade benennt, die alle im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden. Es fällt auf, dass keine ethnischen Tuwiner darunter sind. Wir konnten 16 neue Namen unseren Listen hinzufügen.
Ausschließlich zu Dokumentationszwecken veröffentlichen wir das Video nachstehend.
Der Monat September soll der bisher verlustreichste Monat der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine gewesen sein. Durch die russischen Offensivaktionen an fast allen Frontabschnitten wurden geringe Geländegewinne erzielt und dabei in Kauf genommen, dass sehr viele Soldaten getötet oder schwer verletzt wurden. Es ist die Logik dieser russischen Kriegstaktik geschuldet, dass man mit der schieren Masse des eingesetzten Materials - an Menschen und an Technik, ohne Rücksicht auf die eigenen Verluste, sich diese "Erfolge" erkauft.
Wir können die tatsächlichen Verluste des Septembers noch nicht abschätzen, da die Todesmeldungen uns erst mit reichlicher Verspätung über die sozialen Netzwerke erreichen.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten -- Stand: 30.09.2024
Stadt Kaschira, Oblast Moskau -- Foto: Mark Nakoykher -- Lizenz CC BY-SA 4.0
Die Oblast Moskau ist so etwas wie der Speckgürtel rund um Moskau. Die Stadt Moskau ist zwar der Verwaltungssitz der Oblast, ist aber ein eigenstädiges Föderationssubjekt. Die Oblast ist eine der dichtest besiedelsten Regionen Russlands und nach der Stadt Moskau die Region mit der höchsten Bevölkerung. Nach der Volkszählung von 2010 lebten 7,1 Millionen Menschen in der Region, die englische Wikipedia nennt inzwischen sogar 8,5 Millionen. 17 Großstädte über 100.000 Einwohner befinden sich in der Oblast, es gibt auch noch geschlossene Städte, nämich eine Stadt und vier städtische Siedlungen.
Was für die Stadt Moskau gilt, gilt auch für die Oblast in etwas abgeschwächter Form: Es gilt Kriegstote im Krieg gegen die Ukraine zu vermeiden. Folglich sind die Kriegsopfer gemessen an der Bevölkerung mit die niedrigsten in ganz Russland.
Oblast Moskau: Teil I bis 500 -- Teil II bis 700 -- Teil III bis 1.000 -- Teil IV bis 1.500 -- Teil V ab 1.501
Belgorod -- Urheber: CC BY-SA 4.0 -- Lizenz:
Belgorod - die Oblast liegt direkt an der Grenze zur Ukraine. Sie hat etwa 1,5 Millionen Einwohner, davon leben ca. 350.000 in der gleichnamigen Hauptstadt. Die Oblast ist eine hoch entwickelte russische Industrie- und Agrar Region mit traditionell guten Handelsbeziehungen zur nahen Ukraine.
Belgorod: Teil I bis 250 -- Teil II bis 400 -- Teil III bis 543 -- Teil IV 544
Weiterlesen: Belgorod - Worte des Trostes sind nicht zu finden - Teil IV
Panorama Astrachan - Urheber: Вахе Екатерина -- CC BY-SA 3.0
Am Kaspischen Meer liegt die Oblast Astrachan mit etwa einer Million Einwohner. Die Hälfte der Bevölkerung lebt in der gleichnamigen Hauptstadt, die sich im Wolgadelta befindet. Die Bevölkerung besteht mehrheitlich aus Russen, es gibt aber bedeutende kasachische und tatarische Minderheiten. Wirtschaftlich bedeutend ist traditionell die Fischerei, in jüngerer Zeit wurden Erdöl- und Erdgasfelder entdeckt, die ausgebeutet werden.
Im russischen Krieg gegen die Ukraine sind die ethnischen Minderheiten dabei überproportional vertreten.
Astrachan: Teil I bis 100 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV ab 501
Fluss Ural bei der Großstadt Magnitogorsk -- Urheber: -- Lizenz: CC BY 3.0
Tscheljabinsk, die Millionenstadt im Ural, trat vor zehn Jahren in den Mittelpunkt des Interesses. Im Gebiet der Oblast ging ein ein riesiger Meteor mit einem Gewicht von etwa 12.000 Tonnen nieder - der größte seit über 100 Jahren. Durch die Druckwelle entstand eine laute Abfolge von Knallen, Fenster gingen zu Bruch und das Dach einer Fabrik stürzte ein.
Im Krieg gegen die Ukraine wird auch in der Oblast Tscheljabinsk fleißig gestorben. Die Opfer kommen vorwiegend aus den Dörfern und Kleinstädten, was die Zuordung häufig erschwert.
Tscheljabinsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII bis.2.000 - Teil IX ab 2.001
Weiterlesen: Tscheljabinsk - Sterben für Frieden und Wohlstand - Teil IX
Tomsk -- Foto: Anatoly Sukhanov -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Oblast Tomsk liegt nördlich der drei westsibirischen Regionen Omsk, Nowosibirsk und Kemerowo. In der Region leben 1,05 Millionen Menschen, davon in der gleichnamigen Hauptstadt 525 Tausend. Die Förderung von Gas und Öl, deren industrielle Weiterverarbeitung und die Holzwirtschaft sind die ökonomischen Schwerpunkte von Tomsk. Die Stadt Tomsk ist eine der ältesten Städte Sibiriens und zudem eine Universitätsstadt mit etwa 100.000 Studenten. Die Region hat zudem mit 0,9% eine noch zählbare Minderheit an Russlanddeutschen.
Oblast Tomsk: Teil I bis 200 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501
Saratow an der Wolga - Urheber/Fotograf: CC BY-SA 4.0
Die Oblast und Stadt Saratow haben eine deutsche Geschichte. Auf Einladung der deutschstämmigen Zarin Katharina II zogen sehr viele Deutsche, besonders aus Süddeutschland, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die Region - die Wolgadeutschen, wie sie genannt wurden. Josef Stalin beendete dann 1941 deren Einfluss auf die Region. Aus Angst vor Kollaboration mit den vorrückenden deutschen Truppen wurden die deutschstämmigen Bürger nach Zentralasien und Sibirien deportiert.
Auch Saratow hat eine hohe Anzahl von gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine zu verzeichnen.
Saratow: Teil I bis 99 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 700 -- Teil V bis 1.000 -- Teil VI bis 1.500 -- Teil VII ab 1.501
Pskow - Russland beginnt hier (Text Leuchtreklame) -- Urheber: CC BY-SA 4.0 -- Lizenz:
Die Oblast Pskow ist eine Verwaltungseinheit im Nordwesten Russlands mit etwa 700.000 Einwohnern. Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt mit vielen Seen und Wäldern.
In Pskow ist die 76. Garde-Luftsturm-Division der russischen Luftlandetruppen stationiert. Es gibt Hinweise, dass ihre Einheiten im März 2022 in Butscha in der Ukraine eingesetzt wurden.
Pskow: Teil I bis 150 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501
Weiterlesen: Pskow - Todesumstände meist unbekannt - Teil III
Hafen von Joschkar-Ola - Urheber: Andrey Zolotov --CC BY 3.0
Mari El ist eine russische Republik im europäischen Teil Russlands, sie liegt am mittleren Teil der Wolga. Der Name der Republik kommt von den Mari, einem finnisch-ugrischen Volk, das noch etwa 40% der Bevölkerung stellt. Die Mehrzahl der Bewohner sind Russen. Forstwirtschaft, Maschinenbau und Elektrotechnik sind wirtschaftlich in der Republik von Bedeutung. Die Republik hat knapp 700.000 Bewohner, davon leben etwa 250 Tausend in der Hauptstadt Joschkar-Ola.
Gemessen an der Bevölkerung hat die kleine Republik eine große Anzahl an Gefallenen im Ukrainekrieg zu verzeichnen.
Mari El: Teil I bis 100 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501
Weiterlesen: Mari El - Wir wissen nicht, wohin wir gehen - Teil III
Kursk -- Urheber:
Die Oblast Kursk befindet sich im südwestlichen Teil Russlands und grenzt an die Ukraine. Die Region hat etwa 1,1 Millionen Einwohner, davon leben über 400.000 in der gleichnamigen Hauptstadt Kursk. Wie in vielen anderen Regionen verzeichnet Kursk einen Trend - die Landbevölkerung nimmt ab, die Städte werden größer. Die Region sitzt auf einem sehr großen Vorkommen an Eisenerz, das sogar lokal das Magnetfeld der Erde verändert. Folglich spielt der Abbau von Erzen für die Region eine große Rolle, aber nicht nur Eisen, sondern auch Gold, Platin und Uran werden gewonnen. Zudem verfügen weite Teile der Region über die fruchtbare Schwarzerde, so dass auch Landwirtschaft von Bedeutung ist.
Kursk: Teil I bis 200 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501
Weiterlesen: Kursk - wir haben kein Recht zu vergessen - Teil III
Kemerowo 12/22 - Urheber: Vyacheslav Bukharov -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kusbass, das ist der bekanntere Name für die Region Kemerowo. Er steht für das große Steinkohlerevier Kusnezker Becken, aus dem die meiste russische Kohle gefördert wird.
Die Region Kemerowo gehört zu den dichtbesiedelsten Gebieten Sibiriens, die Oblast hat ca. 2,8 Millionen Einwohner. Davon leben in der gleichnamigen Stadt über 500 Tausend Menschen. Der Raubbau an der Natur bringt die erwartbaren Konsequenzen - großflächige Umweltverschmutzungen und Zerstörungen der Landschaft, Smog mit geringerer Lebenserwartung der Menschen.
Kemerowo: Teil I bis 400 -- Teil II bis 1.000 -- Teil III ab 1.001
Weiterlesen: Kemerowo - Andenken an die Kriegshelden -- Teil III
Ladoga-See -- Urheber: Александровы АГ - Lizenz: CC BY 4.0
Die Republik Karelien hat eine über 700 km lange Grenze zu Finnland. Ihre Landschaft stellt eine Fortsetzung der finnischen Seenlandschaft nach Osten dar. Die Forstwirtschaft bietet wenig Arbeitsplätze, die Landwirtschaft darbt, die alten Felder und Wiesen verbuschen, die Dörfer sind über Schotterpisten schlecht erreichbar. Karelien hat etwa 640.000 Einwohner, davon leben 260.000 in der Hauptstadt Petrosawodsk.
Karelien: Teil I bis 100 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501
Weiterlesen: Karelien - über die Kriegstoten wird wenig bekannt - Teil III
Neubauten im Süden Irkutsks -- Urheber: Дмитрий Морозов -- CC BY-SA 3.0
Irkutsk liegt am Abfluss des Baikalsees im südlichen Sibirien und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast. Die Universitätsstadt hat knapp 600 Tausend, die gesamte Oblast etwa 2,5 Millionen Einwohner. Die Region ist ein wirtschaftliches Zentrum in Sibirien mit Schwerindustrie, Flugzeugbau ( Ilyuschin, MiG, Suchoi, Tupolew, Yak) und Aluminiumproduktion.
Die Distanz zwischen Irkutsk und Kiew beträgt etwa 5.000 km (Fahrstrecke ca 6.000 km).
Irkutsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII ab 1.501
Weiterlesen: Irkutsk - Sterben in einem 5000 km entfernten Krieg - Teil VIII
Zwei kurze Nachrufe, die mehr über die russische Gesellschaft aussagen als lange Traktate, wollen wir euch aus der Republik Udmurtien vorstellen. Der Erste kommt von der Sekundarschule des Dorfes Kalaschur mit mehr als 300 Bewohnern. Der zweite Nachruf wurde von einer Lehrerin geschrieben, die an einer Berufsschule in der nächst gelegenen Stadt Sarapul mit immerhin 100.000 Bewohnern unterrichtet.
Es geht dabei um Bogdan Armenowitsch Obwinzew, geboren am 18.04.2006, der sich im August 2024 ohne militärische Ausbildung freiwillig zum Kriegsdienst verpflichtet hat, bereits am 19. September getötet und am 27.09.24 in seinem Heimatdorf begraben wurde. Auch der Jesus mit der Dornenkrone auf seiner Uniformjacke hat ihm nicht geholfen.
Die Großstadt Kamensk-Uralski liegt im mittleren Ural in der Oblast Swerdlowsk etwa 100 km südöstlich der Hauptstadt Jekaterinburg und damit bereits im asiatischen Teil Russlands. Die Stadt hat gut 160.000 Einwohner, Tendenz fallend, und verfügt über zahlreiche metallverarbeitenden Betriebe.
Am 30. August 24 wurden vier neue Tafeln mit den Namen von im Krieg gegen die Ukraine getöteten Soldaten auf dem Soldatendenkmal der Stadt angebracht.
Insgesamt sind auf den Granittafeln 167 Namen von Bewohnern der Stadt Kamensk-Ural und des Bezirks aufgeführt. Davon wurden
"Treten Sie der Armee des Sieges bei, bis zu 2.000.000 RUB beim Vertragsabscluss in Tatarstan"
Wir hatten zum Anfang August 24 eine Liste der Prämien veröffentlicht, die die Regionen bezahlen, wenn ein Mann sich als Freiwilliger zum Kriegsdienst bei der russischen Armee verpflichtet. Diese Liste ist inzwischen Makulatur, die Regionen überbieten sich im Moment gegenseitig mit den Prämienzahlungen, da jede Region monatlich eine bestimmte Anzahl an neuen Rekruten liefern muss.
Es hat sich wohl auch in Russland herungesprochen, dass die Chance, jenen Vertrag zu überleben, nicht gerade hoch sind. Wir dokumentieren täglich schnelle Todesfälle. Zudem sind alle Verträge auf unbestimmte Zeit geschlossen, sie gelten so lange der Krieg gegen die Ukraine andauert. Man kann also nicht einfach nach einer bestimmten Zeit wieder nach Hause gehen.
Die Steigerung der Prämien dokumentiert, dass es dem russischen Staat immer schwerer fällt, neue Freiwillige zu rekrutieren.
Im Moment bezahlt der Autonome Kreis der Chanten & Mansen die Oblast Belgorod mit drei Millionen Rubel die höchste Prämie in ganz Russland, wie die Moskau Times heute schreibt.
Wir dokumentieren die 20 Regionen Russlands mit den höchsten Zahlungen.
Verlassene Kirche in Bolschoi Mogoi -- Foto: Tadusj -- Lizenz:CC BY-SA 4.0
Das Foto zeigt eine verlassene Kirche im Dorf Bolschoi Mogoi in der russischen Region Astrachan. Das Dorf hat etwa 1.000 Einwohner, befindet sich im Flussdelta der Wolga und liegt 15 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Bewohner sind überwiegen kasachischer Abstammung.
Ein junger Mann, getötet im Krieg gegen die Ukraine, wurde am 20. September auf dem Friedhof rechts von der Kirche bestattet.
Zur Orientierung - Progress ist eine städtische Siedlung in der Region Amur im "Fernen Osten" Russlands mit knapp 10.000 Einwohnern. Auf dem Foto oben sieht man die Aula der Sekundarschule Nr. 4 von Progress.
Und wie in jeder Schule in ganz Russland muss die Schulverwaltung Gedenktage durchführen, zu Ehren der im Krieg gegen die Ukraine gefallenen Schulabsolventen. Dazu gehört auch die Einweihung von sogenannten Heldenschreibtischen, die mit einer regelmäßig geschönten Vita des gefallenen Soldaten versehen sind und an denen dann die besten Schüler sitzen dürfen. Am 20. September 24 wurden drei Heldenschreibtische eingeweiht.
Einer der Schreibtische ist dem jungen Sergej Anatoljewitsch Tichy gewidmet, der als Freiwilliger sich zum Kriegsdienst entschieden und dessen militärische Karriere ein schnelles Ende gefunden hat.
Wir dokumentieren und übersetzen dessen Tischplatte.
In Baschkortostan wird im Moment die nebenstehende Anzeige über die Medien verbreitet. Darin werden 50.000 Rubel (etwa 500 €) ausgelobt, wenn man einen neuen Freiwilligen für das Militär gewinnt und diesen entweder zur nächsten Militärregistrierungsstelle oder zu einer DOSAAF-Filiale* begleitet.
Diese Zahlung hat übrigens nichts mit der Antrittsprämie zu tun, die Freiwillige bei Vertragsunterzeichnung erhalten. In Baschkortostan betrug diese Präme zuletzt 1.000.000 Rubel (etwa 10.000 €).
Die Vergütung steht allen russischen Staatsbürgern über 18 Jahren zu, mit Ausnahme von Staats- und Kommunalbediensteten, Militärangehörigen und Strafverfolgungsbeamten.
* DOSAAF= Freiwillige Gesellschaft zur Unterstützung der Armee, der Luftstreitkräfte und der Flotte
Der übersetzte Text der Anzeige:
Bis zu unserer Auswertung des Monats September wird es noch ein paar Tage dauern. Aber ein paar Daten können wir bereits jetzt liefern.
Unser nebenstehendes Schaubild zeigt eine beinahe lineare Entwicklung bei den von uns erfassten russischen gefallenen Soldaten im Zeitraum vom 1.1.2023 bis 30.09.2024. Man könnte die zukünftigen Opferzahlen einfach nach dieser Grafik extrapolieren, indem man die rot dargestellte Linie entsprechend verlängert und würde ziemlich sicher nicht falsch liegen. (Mit einem Klick auf die Lupe kann man die Darstellung vergrößern.)
Das ist eigentlich auch kein Wunder, denn die russische Kriegstaktik entspricht dem Vorgehen der Gruppe Wagner bei der Erstürmung von Bachmut, die über 20.000 Söldnern das Leben gekostet hat. Jeder Meter vorwärts wird mit dem Blut vieler eigener Soldaten bezahlt. Menschenleben spielen keine Rolle, es zählt der kleinste Erfolg. Und so lange das russische Militär jeden Monat etwa 30.000 neue Freiwillige mit viel Geld und falschen Versprechungen locken kann, wird sich auch daran wenig ändern.
Weiterlesen: Die Entwicklung der russischen Opferzahlen seit 01.01.2023
Aus nachvollziehbaren Gründen will unser Team in der Öffentlichkeit nicht allzu präsent sein. Die Stuttgarter Wochenzeitung Kontext hat zuletzt einen lesenswerten Bericht über unser Projekt veröffentlicht und das zusammengefasst, was uns hier umtreibt - den Opfern dieses Krieges ein Gesicht zu geben. Denn all die vielen russischen Verletzten und Toten sind meist Täter und Opfer zugleich. Und da es sich nicht vermeiden ließ, gibt es auch ein paar Sätze zu einem unserer Macher.
Mitten in unseren Arbeiten zum Abschluss des Monats September hat Corona heftig zugeschlagen. Die gesamte Epedemie blieb dieser Mitarbeiter von jenen Viren verschont - aber wahrscheinlich gilt auch hier das Motto: Irgendwann erwischen wir auch dich.
Es wird in den kommenden Tagen deshalb etwas ruhiger auf unserer Webseite zugehen.
Die Aktualisierung der Listen der Regionen schreitet trotzdem voran, wie man an den häufigen neuen regionalen Seiten erkennen kann.
Um die russische Sperre zu umgehen, haben wir eine zusätzliche Domain mit dem neuen Namen gibtsnet.eu eingerichtet. Dieser Zugriff kann auch ganz allgemein von jedermann benutzt werden, denn er verspricht unter Umständen schnellere Ladezeiten unserer Seiten - besonders bei Zugriffen aus dem Ausland. Zudem bleiben die Besucher anonym.
Im Moment führen wir vier Sonderrubriken - Kriegsbilder, "ohne viele Worte", Friedhöfe Region Krasnodar und Gruppe Wagner - ohne Region. Das hat ganz unterschiedliche Gründe:
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht unvermindert weiter und die Opferzahlen gehen nicht zurück. Bis heute haben wir die Daten bis zum 18.09.24 verarbeitet, einen zuverlässigen Abschluss zum September werden wir erst in etwa 12-14 Tagen vorlegen können.
Eine einfache, aber vorläufige Zahl der russischen Kriegstoten bis Ende September, die wir dann in unserer Datenbank haben, wird noch etwa drei Tage dauern findet ihr aktuell im Kopf der Seite.
Der Telegram-Kanal des großen russischen Ehrenfriedhofs in Mytischtschi wurde gelöscht. Alle von uns veröffentlichten Links, die mit der Adresse "https://t.me/fvm_pzo_memory/" beginnen, sind nicht mehr zu erreichen.
Einen Teil der Inhalte findet man im neuen Kanal "https://t.me/fvm_pzo_mo/", aber eben an neuer Stelle, so dass wir die Adressen nicht einfach automatisch umwandeln können. Zudem wurde die Benutzung des neuen Kanals stark eingeschränkt.
Das ist einer der Gründe, warum wir für alle von uns erfassten Kriegstoten auch Kopien der Seiten als Beleg speichern.
Это попытка обойти российский запрет на «OskarMaria». По крайней мере для наших текущих страниц это тоже должно работать из России.
Мы использовали для этого новый домен, который, надеемся, не заблокируют так быстро. Название представляет собой сокращенную форму немецкого выражения «нет».
Итак, теперь вы также можете связаться с нами по адресу
https://www.gibtsnet.eu
За скорейший и прочный мир.
Für unsere russischen Besucher
Es ist ein Versuch, die russische Sperre für OskarMaria zu umgehen. Er müsste zumindest für unsere aktuellen Seiten auch aus Russland funktionieren.
Wir haben eine neue Domain dafür benutzt, die man hoffentlich nicht so schnell blocken kann. Der Name ist eine verkürzte Form des deutschen Ausdrucks "gibt es nicht".
Also - ab sofort kann man uns auch unter https://www.gibtsnet.eu erreichen.
Auf einen baldigen dauerhaften Frieden.
Leider scheint die russische Sperrverfügung für unsere Seite zumindest in Russland zu wirken. Bei der Suche nach OskarMaria mit der russischen Suchmaschine Yandex sind wir von der zweiten Stelle weit nach hinten gerutscht.
Wir haben leider nur wenig Zeit für technische Spielereien. So haben wir eine zweite Domain mit anderer IP-Adresse auf unsere Seite geschaltet, doch ganz zielführend ist das noch nicht.
Und dann haben wir auch noch ein Problem mit Google. Eine Gaststätte in München hat sich vor einigen Jahren ebenfalls den Namen OskarMaria in der selben Schreibweise zugelegt und gleich noch als Marke eintragen lassen. Allerdings waren wir mit dem Namen Jahre früher aktiv - also eigentlich kein Problem. Nur kamen danach regelmäßig Tischreservierungen bei uns an. Damit war irgendwann mal Schluss, nämlich als Google uns in den Suchanfragen nach hinten katapultiert hatte. Und so leben wir mit der Tatsache, dass wir mit unseren hohen Benutzerzahlen bei den Suchmaschinen Bing, DuckDuckGo auf den vorderen Plätzen zu finden sind, bei Google aber ganz hinten.
Wir haben unseren Beitrag über das kleine Dorf Kanaewka noch einmal nach vorne geschoben, da er durch unsere Auguststatistiken schnell nach hinten durchgerutscht ist.
Wir haben über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen aufgezeigt, wie der russische Angriffskrieg sich auch in kleinen Gemeinden in der Provinz manifestiert.
Falls nichts dazwischen kommt, können wir die Zusammenfassung des Monats August am späten Abend des kommenden Mittwochs Donnerstags (12.09.24) vorlegen.
Es ist ein ständiges Rennen gegen die Zeit - wenn wir uns eine Wochenendpause gönnen, dann ist es auf Grund der vielen Kriegsopfer nur schwer möglich, wieder aktuell zu werden.
09.09.24 -- OM
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Ayrat, 18 Jahre
Aufgewachsen im kleinen Dorf Araslambaewsky mit weniger als 300 Bewohner spielte Ayrat Schaparow, mit bulligem Babyface ausgestattet, den Babo in seiner Jugendgang. Ayrat, geboren am 7. Februar 2006, ist irgendwie im Krieg gelandet, vermutlich ging es um schnelles Geld und wurde im September 24 getötet. Genau so erschreckend wie der junge Tod von Ayrat waren die Reaktionen in den sozialen Medien. Denn niemand hinterfragt seinen Tod, alles ist Schicksal.
Dieses Foto ist uns aufgefallen. Waleri Wladimirowitsch Gerasimtschuk steht vor einem Wandgemälde, das einen martialisch verkleideten russischen Soldaten zeigt. Genau so wirbt das russische Militär um solche Freiwillige für die Armee, gut ausgestattet, hart und jeder Aufgabe gewachsen. Und Waleri hat sich vermutlich auch in dieser Rolle gesehen. Waleri kam übrigens aus dem kleinen Dorf Ababkovo in der Region Nischni Nowgorod.
Wie die Wirklichkeit dann aussah, das lassen wir seine Schwester berichten:
Die fast zweimonatige Suche nach meinem Bruder ist beendet. Waleri Wladimirowitsch Gerasimtschuk verließ das Land am 29. Juni 2024 aufgrund eines Vertrags für die spezielle Militäroperation und starb am 22. Juli.
Die Trauerfeier findet morgen, 2. Oktober, vor der Kirche auf der Straße statt.
"Wahrer Patriotismus ist nicht, wenn man stolz auf das Vaterland ist, sondern wenn das Vaterland stolz auf einen ist," ist das Motto des Dorfes Romanicha in der Region Perm auf deren VKontakte-Seite. Im Jahr 2010 lebten noch 71 Menschen in dem kleinen Dorf, wie viele heute wissen wir nicht - aber zumindest ein Einwohner weniger.
Denn der 19-jährige Juri Gennadijewitsch Kitschigin aus dem Dorf war in den Krieg gezogen, wurde am 27. Februar 2024 getötet und ist erst am 29. September im Zinksarg nach Hause gekommen.
Beim Nachruf ist die Bezirksverwaltung auch ganz verwirrt. Er hätte sein Heimatland verteidigt, schreibt die Verwaltung des Stadtbezirks Krasnowischerski und nennt als Ort seines Todes dann doch die Ukraine.
Da angeblich das Leben in der Region Samara so viel günstiger wäre als in den russischen Metropolen, gehörte die Prämienzahlung für Freiwillige zu den Niedrigsten in ganz Russland. Aber ganz offensichtlich ließen sich in Samara nicht mehr genügend Freiwillige finden, die für jene 1,2 Millionen Rubel (etwa 12.000 €) bereit waren, ihre Leben oder ihre Gesundheit zu gefährden.
So beschloss die Regierung am 11. Oktober 24, ab Mitte des Monats deutlich mehr zu bezahlen. Jetzt gibt es ganze zwei Millionen Rubel (ca. 20.000 €), wenn man in Samara einen Vertrag mit dem russischen Militär eingeht.
Eine ziemlich skurile Meldung wurde in zahlreichen lokalen VKontakte-Kanälen aus der Region Saratow abgesetzt. Lassen wir die Autorin zu Wort kommen:
Bogdan Sergejewitsch Jewsejew, geboren am 10.04.2003, starb den Heldentod bei einem militärischen Zusammenstoß im Gebiet Cherson, Siedlung Kosatschije Lageri.
Abgehärtet durch Sport, Goldmedaillengewinner im Sambo, wich Bogdan nie zurück, aber das feindliche Schrapnell unterbrach sein Leben am 02.09.2024...
Im Saratower Institut für Innere Truppen war Bogdan einer der besten Kadetten in seinem Kurs. Und als einer der Besten wurde er gleich im 3. Jahr in die Zone des Nordöstlichen Militärbezirks geschickt, um die Ehre und den Mut der ruhmreichen russischen Soldaten in der Praxis zu zeigen.
In der Region Belgorod wurde am 27. August 24 die erste Frau getötet, die aus der Haft für den russischen Krieg gegen die Ukraine rekrutiert worden war. Jelena Pimonenkowa war 37 Jahre alt und stammte aus der Stadt Pikaljowo in der Oblast Leningrad.
Jelena hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Sie wurde im Alter von 23 Jahren zunächst wegen Messerangriffs auf einen Mann verurteilt, dann wegen Autodiebstahls, Raubüberfalls, Sachbeschädigung fremden Eigentums und Morddrohungen. Im Jahr 2024 saß Jelena wegen Diebstahls in einer Frauenkolonie in Uljanowka, ebenfalls in der Region Leningrad gelegen.
Auch dort wurde für den Kriegsdienst in der Ukraine geworben. 60 Frauen meldeten sich, zehn wurden ausgesucht darunter Jelena.
Ohne jegliche medizinische Ausbildung wurde sie so zur „Sanitäterin im Gefangennahmekommando eines Angriffszuges“. Drei Wochen lang wurde Jelena an Waffen geschult, danach ging es an die Front und sie musste Verwundete evakuieren und Leichenteile aufsammeln.
Wie genau Jelena getötet wurde ist unklar. Angeblich wäre sie von einem Auto angefahren worden. Am 25. September 24 wurde sie begraben.
Unsere kleine Geschichte spielt in der tatarsischen Großstadt Nabereschnyje Tschelny und handelt von Wladimir Golub, 44 Jahre. Der Mann arbeitete bei dem Lastwagenhersteller Kamaz als Schweißer.
In seiner Freizeit hatte er vielfältige Interessen, nahm Gesangsunterricht und nahm Tiktok- und Youtube-Videos auf. Mit seiner Ehefrau hatte er 11 Kinder, dazu hatte er seit dem Jahr 2000 noch eine geheim gehaltene Beziehung, aus der drei Kinder hervorgingen.
Und weil das noch nicht genug ist, konvertierte Wladimir zum Judentum, trug nur noch Kippa und nannte sich Abraham Israilewitsch Melech.
Als die Sache mit der zweiten Beziehung aufflog, zog Wladimir/Abraham zuhause aus, bei der zweiten Frau ein und ließ sich scheiden. Seine berufstätige Ex-Ehefrau bekam Probleme mit dem Jugendamt, weil eine alleinerziehende und arbeitende Mutter mit 11 Kindern sicher überfordert ist.
Seinen neuen Namen ließ er sich in den Pass eintragen und wahrscheinlich wollte Abraham auch im Krieg seine vielfältigen finanziellen Probleme lösen. Im Juli 2024 schloß er einer Vertrag zum Kriegsdienst, zwei Monate später war er tot. Am 2. Oktober wurde er in der tatarischen Stadt Jelabuga begraben.
Ildar Saidow hatte eine steile Kariere beim russischen Zoll hinter sich gebracht. Seit 1995 war er in leitender Funktion in verschiedenen Regionen Russlands tätig, bis er schließlich 2017 erst zum kommisarischen und dann zum regulären Leiter des Zolls von Astrachan, Wolgograd und Kalmückien im Rang eines Generalmajors aufstieg.
Doch fünf Jahre später stand er wegen Bestechlichkeit vor Gericht und wurde zu sieben Jahre Haft verurteilt.
Er wäre reingelegt worden, meint seine Frau und ein ehemaliger Mitarbeiter schrieb: "In solchen Strukturen gibt es oft zwei ungleiche Kategorien. Diejenigen, die inhaftiert wurden, und diejenigen, die nicht verurteilt werden. "
Auch Ildar zog die Option "Sie kommen aus dem Gefängnis frei" in einer Sturm-V Einheit, setzte damit alles auf eine Karte und verlor. Am 14 September erhielten seine Angehörigen die Nachricht seines Todes, er wurde in Tatarstan begraben.